Archäologische Funde belegen eine Besiedlung bereits zwischen 30.000 und 40.000 v.Chr.

In der ersten Hälfte des 1. Jahrtausends v. Chr. bildeten sich auf dem Gebiet des heutigen Usbekistan erste Staatsgebilde verschiedener Stämme heraus, von denen neben Massageten und Saken die bekanntesten die Baktrier und Sogden waren. Von 559 und 331 v. Chr. befand sich das gesamte Gebiet unter persisch-achämenidischer Herrschaft. Nach der Besteigung desachämenidischen Thrones durch Alexander den Großen strebten die Satrapen von Baktrien und Sogdien nach Unabhängigkeit. Diese Bestrebungen wurden jedoch durch zwei Feldzüge Alexanders zwischen 329 und 327 v. Chr. gewaltsam unterbunden. Die Herrschaft der Griechen dauerte nach Alexanders Tod 323 v. Chr. allerdings nur noch wenige Jahrzehnte.

Dann eroberten die Parther weite Teile Mittelasiens, während sich in Baktrien ein griechisch-baktrischer unabhängiger Staat etablierte. Mit den Einfällen des chinesischen Nomadenvolks der Yüetschi ab 130 v. Chr. endete auch die griechisch-baktrische Periode. Aus den Yüetschi bildete sich die Dynastie der Kuschan heraus, zu deren Weltreich auch das Gebiet Usbekistans gehörte. Als das Kuschanreich zu Beginn des 3. Jh. n. Chr. zu zerfallen begann, geriet der Groβteil Usbekistans bis auf Choresmien wieder unter persische Oberhoheit der Sassaniden, die fast vier Jahrhunderte andauerte.

Mit der einsetzenden Völkerwanderung der Nomadenvölker aus den Steppen Zentralasiens änderten sich die Machtverhältnisse in Mittelasien ab der Mitte des 1. Jahrtausends n.Chr. in immer schnellerer Folge. Konflikte zwischen Nomaden und sesshaften Bauern bestimmten die Entwicklung der gesamten Region bis weit ins 20. Jh. unserer Zeit. Im 5. Jh. drangen die Weiβen Hunnen, auch Hephtaliten genannt, nach Mittelasiens vor und kontrollierten bald weite Teile des Sassanidenreiches. Sie schufen bis zum frühen 6. Jh. ein Reich, daβ die Ausdehnung des Kuschanreiches weit übertraf. In der zweiten Hälfte des 6. Jh. besiegte dann eine Allianz von Türken und Persern die Hephtaliten und teilte Baktrien und Sogdien untereinander auf.

Die für die gesamte Region nachhaltigste Invasion setzte im 7. Jh. mit den Eroberungszügen der Araber ein. Den arabischen Herrschaftsbestrebungen setzten sich anfangs nicht nur die einheimische Bevölkerung, sondern auch die Chinesen in ihrem Drang nach Westen entgegen. Im Jahre 751 wurde mit der Niederlage der Chinesen die Islamisierung Mittelasiens und damit die weitere Entwicklung der Region bis hin in unsere Zeit besiegelt.

Das islamische Samanidenreich, das nach der arabischen Invasion entstand, wurde geprägt durch regen Fernhandel, ein Aufblühen der Städte und eine kulturelle Vielfalt, die sich aus dem Zusammenspiel von islamischer Religion und persischer Kultur entwickelte. Diese kulturell und wirtschaftlich stabile Epoche dauerte bis zum Ende des 1. Jahrtausends n. Chr. und brachte Wissenschaftler von Weltruhm wie Ibn Sinna (Avicenna) oder Al-Biruni hervor. Ab dem Ende des 10. Jh. geriet Mittelasien zum Spielball im Machtkampf der zum Islam übergetretenen Turkvölker der Karachaniden und Seldschuken, der nahezu zwei Jahrhunderte andauern sollte. Als führende Kraft in der Region etablierte sich im 12. Jh. das Khanat von Choresmien, das weite Teile des heutigen Usbekistan einschließlich Buchara und Samarkand beherrschte.

Das frühe 13. Jahrhundert brachte den größten Einschnitt in der usbekischen Geschichte. In einem blutigen Racheakt am Khan von Choresmien sandte Dschingis Khan 1219 ein Heer von fast 200.000 Mann aus, der die komplette Eroberung der Region, Massenhinrichtungen, Deportationen und die fast vollständige Zerstörung aller gröβeren Städte zur Folge hatte. Daher sind in Usbekistan nur wenige Baudenkmäler aus der Zeit vor dem Mongoleneinfall erhalten geblieben. Wie alle Groβreiche verfiel auch das Imperium von Dschingis Khan nach seinem Tod. In der Folge gab es immer wieder Kriege im Ringen um die Nachfolge und Wiederherstellung des mongolischen Groβreiches, die der mittelasiatischen Region eine Periode politischer Instabilität bescherten.

In der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts erklärte sich der in der Nähe von Samarkand geborene heutige Nationalheld der Usbeken Amir Timur (Tamerlan) zum Nachfolger Dschingis Khans in Mittelasien, rief sich 1370 zum Herrscher von ganz Transoxanien aus und nahm den Titel eines Emirs an. Er weitete seine Macht in gewaltigen Feldzügen aus und begründete schlieβlich einen Staat, der noch mächtiger als das Reich Dschingis Khans wurde.

Hauptstadt von Amir Timurs Reich wurde Samarkand. Neben seinen militärischen Erfolgen galt Amir Timur aber auch als wichtiger Förderer von Kunst und Literatur, der der Region einen kulturellen und wissenschaftlichen Aufschwung brachte. In der Dynastie folgte Amir Timur nach dessen Tod 1405 sein Enkel Ulugbek. Die Grenzen des Staates, der von Ulugbek regiert wurde, deckten sich fast vollkommen mit denen des heutigen Usbekistan. Ulugbek ist in die Weltgeschichte nicht nur als politischer Führer, sondern auch als prominenter Wissenschaftler sowie als Förderer von Kunst und Wissenschaft eingegangen. Er konstruierte unter anderem ein Observatorium, das in der damaligen Welt einzigartig war.

Im Jahre 1500 begann die Epoche der eigentlichen usbekischen Khanate in Mittelasien. Die Usbeken waren aus der Goldenen Horde hervorgegangen und beherrschten gegen Ende des 15. Jh. ein großes Reich in Sibirien, das bis zum Syrdarja reichte. Ihr Herrschergeschlecht, deren weit verzweigte Familie die usbekischen Khanate bis 1920 beherrschte, wurde nach Mohammed Schaibani, der von 1500-1510 regierte, als Schaibaniden bezeichnet. Sie besetzten zuerst den Thron des Emirs von Buchara und lösten mit der Eroberung Choresmiens 1505 die Timuriden endgültig ab. Ein Familienzweig gründete 1512 das Khanat von Chiwa. Die Zeit der usbekischen Khanate gilt als eine Blütezeit von Kultur und Wissenschaft, aber auch des religiösen Lebens. Die meisten historischen Bauwerke in Usbekistan stammen aus dieser Zeit. Mit dem frühen 18. Jahrhundert began eine Zeit innerer Probleme und Unruhen. Das 1710 gegründete Khanat von Kokand eroberte 1740 Buchara und bezwang den dort herrschenden Khan. Das Gebiet des heutigen Usbekistans verteilte sich zu dieser Zeit überwiegend auf die beiden Chanate Chiwa und Kokand, sowie das Emirat Buchara.

Bereits ab dem frühen 18. Jh. rückten mit der Ausweitung des russischen Herrschaftsgebietes in Richtung Sibirien auch die usbekischen Khanate in den Blickpunkt der Machtbestrebungen Russlands. Im Zuge der Zuspitzung des russisch-englischen Ringens um die Vorherrschaft in Zentral-und Mittelasien forcierte das russische Reich in der 2. Hälfte des 19. Jh. seine militärischen Aktivitäten in und erlangte zwischen 1853 und 1873 nach und nach die Kolonialherrschaft über Usbekistan. Während das Khanat Kokand annektiert und ins Generalgouvernement Turkestan mit der Hauptstadt Taschkent eingegliedert wurde (1876), behielten das Emirat von Buchara und das Khanat Chiwa als russische Protektorate de facto ihre Selbstständigkeit. In der Folge wurden bis zu einer Million Russen im Generalgouvernement angesiedelt, Industrialisierung und Eisenbahnbau wurden vorangetrieben, sowie ein weltliches Schulwesen eingerichtet.

Die russische Revolution von 1917 fand auch unter den russischen Bewohnern Turkestans ihren Widerhall. So wurde schon im Jahre 1918 nach der Machtübernahme durch die Bolschewiki im vormaligen Generalgouvernementdie Turkestanische Autonome Sozialistische Sowjetrepublik ausgerufen. Chiwa und Buchara hingegen wurden erst 1920 mit militärischer Gewalt durch die Rote Armee erobert und die Volksrepubliken Choresmien und Buchara ausgerufen. Im Jahre 1924 wurde aus der Autonomen Sozialistischen Sowjetrepublik Turkestan und den beiden Volksrepubliken Choresmien und Buchara dieUsbekische Sozialistische Sowjetrepublik (Usbekische SSR) gebildet. Am 31.08.1991 wurde die Unabhängigkeit Usbekistans von der Sowjetunion erklärt. Erster Präsident wurde Islom Karimov, der seit 1989 erster Parteisekretär in Usbekistan war. Er ist bis heute im Amt